Haben Sie schon einmal gehört, dass ein Versorgungsunternehmen sein Störungsmanagement zu 100 % an Fremdfirmen übergeben hat? Nun, hier ist eines – Elenia hat es mithilfe von Transparenz, intelligenten Systemen und gut definierten Prozessen seit Jahren in seinem Niederspannungsnetze gemacht, und das Situationsbewusstsein des Unternehmens ist erstklassig.
„Bei einem Niederspannungsproblem gibt es im Leitstelle nichts zu tun,” bestätigt Teemu Suvela, Betriebsingenieur bei Elenia. Und tatsächlich – die Mitarbeiter im Elenia-Leitstand können sich tagsüber auf eine entspannte Schicht freuen, da sich die Vertragsunternehmen von Anfang bis Ende um die Niederspannungsausfälle kümmern. „Wir informieren lediglich das Vertragsunternehmen, sich zum Störungsort zu begeben und die Störung zu beseitigen,” erläutert Teemu. Außerdem sind immer weniger Telefongespräche erforderlich, da die mobile Lösung Utility To Go es den Außendienstteams ermöglicht, die benötigten Informationen direkt vor Ort anzuzeigen. Darüber hinaus bewältigen die gut integrierten, intelligenten Services 98% (!) der potenziellen Kundenanrufe und stellen so sicher, dass das Versorgungsunternehmen mit transparenten Ausfallinformationen ausgezeichneten Kundenservice über mehrere Kanäle bietet. Äußerst nützlich ist es auch, dass die intelligenten Systeme es dem Versorgungsunternehmen möglich gemacht haben, seine Zusammenarbeit mit Vertragsunternehmen präzise abzustimmen, wodurch sich sehr effektive und unkomplizierte Prozesse ergeben.
Die Umstellung auf von Utility To Go (oder UTG, wie die Lösung im Außendienst genannt wird) hat große Vorteile für die Außendienstarbeit gebracht. Helmina Sioris, Elektriker bei Eltel Networks, einem Vertragsunternehmen von Elenia, beschreibt es folgendermaßen: „Die Navigation ist wirklich gut. Und die Karten sind sehr übersichtlich und leicht zu überprüfen.” Die Umstellung auf Mobiltechnologie hat außerdem die Schreibarbeit reduziert und unsere Arbeit schneller gemacht. „Beispielsweise müssen die Karten nicht immer ausgedruckt werden, man kann sie sich einfach auf dem Smartphone ansehen. Und wenn wir uns vor Ort begeben, müssen wir nicht viel mitnehmen, da man sehen kann, was benötigt wird und wir mehr vorbereiten können. Noch vor der Anfahrt zur Niederspannungsbaugruppe kann man sehen, welches Kabel wohin führt, und man kann zum Beispiel feststellen, wann die Baugruppe fertiggestellt und in Betrieb genommen wurde. Das ist eine große Hilfe.”
Wenn man so weit im Norden wie in Finnland arbeitet, können die Wetterbedingungen sehr ungemütlich werden, besonders im Winter. Trotzdem nutzt Helmina selbst bei Temperaturen unter null weiterhin das Mobiltelefon. „Wenn es wirklich kalt ist, kann der Akku Probleme machen, aber das ist auch schon alles. Es ist ziemlich gut. Man kann das Mobiltelefon in eine Hülle stecken, damit es vor den Minustemperaturen geschützt ist.”
In Utility To Go können die Außendienstteams alle benötigten Informationen über einen Niederspannungsausfall in Echtzeit sehen, während der Mitarbeiter im Leitstelle die Situation im DMS (Distribution Management System) überwachen kann. Die gut eingespielten Systeme und der flüssige Informationsaustausch heben das Situationsbewusstsein ab dem Beginn jeder Ausfallsituation auf eine ganz neue Stufe, was wiederum zu klügeren Entscheidungen und letztendlich einer schnelleren Wiederherstellung der Stromversorgung für die Kunden führt. Telefongespräche können, wenn erforderlich, weiterhin zwischen dem Leitstellenpersonal und den Außendienstmitarbeitern geführt werden, allerdings plant das Versorgungsunternehmen, den Bedarf weiter zu reduzieren. „UTG stellt praktisch alle Informationen zu Niederspannungsstörungen den Auftragsunternehmen zur Verfügung,” erläutert Teemu. “Die Elektriker können mit UTG außerdem die virtuellen Niederspannungstrenner betätigen. Wenn also ein Ausfall beginnt und sie einen manuellen Trainer öffnen, können sie dies auch in unserem Verteilernetzsystem mithilfe ihrer Mobiltelefone tun.”
Sowohl die Außendienstteams als auch das Leitstandpersonal profitieren außerdem von den AMR-Schnittstellen – im Büro ebenso wie vor Ort.
Im Leitstand werden im DMS sofort AMR-Alarme angezeigt, wenn eine Störung auftritt. „Bei einer Niederspannungsstörung sendet das AMR-Messgerät in den meisten Fällen einen Alarm zum DMS, und ich kann diesen in der Alarmliste sehen,” sagt Teemu, und fährt fort: „Früher, als wir diese Alarme in unserem DMS noch nicht hatten, kamen Informationen über jede Niederspannungsstörung von Kunden, die unsere Ausfallhotline angerufen hatten. Heute werden wir meistens mithilfe der AMR-Alarme über Niederspannungsstörungen informiert. Deshalb wissen wir sofort, wenn eine Störung aufgetreten ist, und können ein Außendienstteam schicken, bevor der Kunde uns anruft.”
Wenn der Ausfall im DMS angelegt wird, sendet das System automatisch SMS und E-Mails an die betroffenen Kunden; außerdem aktualisiert es die Online-Ausfallkarte von Elenia und das IVR-Telefonsystem mit den gleichen Informationen.
Die Auftragsunternehmen erhalten dann die Informationen von UTG. Sami Nurmilo, Elektriker bei Eltel Networks, erläutert: „Normalerweise schaue ich, wenn wir im Büro sind und über eine Verbrauchsstelle ohne Versorgung informiert werden, zuerst in UTG nach und führe eine AMR-Abfrage entweder für die einzelne Verbrauchsstelle oder den gesamten Bereich des Umspannwerks durch.” Daran sehen die Elektriker bereits, ob der Ausfall nur einen einzelnen Kunden betrifft oder ob mehrere Haushalte ohne Strom sind. Sami fügt hinzu: „Ich sehe dann im UTG, um welche Art von Zähler es sich handelt, damit ich ihn mitnehmen kann. Das gleiche gilt für Kabeltypen. Wir können zusammenstellen, was benötigt wird, und machen uns dann auf den Weg.”
Vor Ort stehen die benötigten Informationen jederzeit auf den Smartphones der Elektriker zur Verfügung. Mit UTG kann das Außendienstteams zu Netzkomponenten navigieren, Trenner öffnen und mit den Reparaturarbeiten beginnen. Reibungslose Informationsflüsse stellen sicher, dass Leitstand und Kunden im Verlauf der Arbeiten immer auf den neuesten Stand gebracht werden. Teemu fügt hinzu: „Es ist außerdem großartig, dass wenn die Elektriker den Ausfall behoben haben, sie den Trenner mit UTG schließen können. Der Schaltstatus wird in meinem DMS ebenfalls aktualisiert, sodass ich ihn prüfen kann.”
Noch wichtiger aber ist die Tatsache, dass das Außendienstteam eine neue AMR-Abfrage direkt vor Ort durchführen kann, um sicherzustellen, dass die durchgeführte Reparatur erfolgreich war. „Wenn wir also das Problem beseitigt haben,” erläutert Helmina, “führen wir die AMR-Abfrage erneut durch, und stellen so einfach sicher, dass keine offenen Aufträge mehr auf der Karte sind. Wir können dann Elenia informieren, dass wir fertig sind und dass die AMR-Abfrage dies bestätigt.”
Ein weiterer großer Vorteil von Utility To Go ist die Tatsache, dass ungenutzte Zeit in produktive Arbeit umgewandelt werden kann, da sich Aufgaben finden lassen, die in der Nähe anstehen. „Es gibt immer etwas, das repariert werden muss,” sagt Helmina, „also können wir anhand von Datumsangaben, Namen oder Entfernung nach Aufgaben suchen. Ich wähle normalerweise die Entfernung, um mir in der Nähe anstehende Aufgaben anzeigen zu lassen. Wenn wir also draußen sind, unsere Arbeit frühzeitig erledigt haben und zum Beispiel einige Kabelstandorte in der Nähe markiert werden müssen, können wir diese Aufgabe auszuwählen und erledigen, da wir sowieso schon vor Ort sind.”
Die Aufgabe wird durch die Auswahl auch reserviert, damit andere Außendienstteams sehen, dass sich bereits jemand darum kümmert. Das wiederum bedeutet weniger Anfahrten. “Wenn die Aufgaben nur auf Zetteln stehen, sind sie normalerweise nicht geordnet und es gibt nur unsortierte Adressen, sodass man viel herumfahren muss, da man nicht genau weiß, wo sie sind. Mit UTG kann man jetzt prüfen, welche Adresse am nächsten liegt und dorthin fahren. Daher kann man am Tag bis zu 50 Kilometer sparen.”